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Zell (Celle, Cella) ist bereits 825 in der Grenzbeschreibung der Zeller Mark erwähnt und hat sich wohl aus einer Mönchssiedlung entwickelt. Die im gleichen Jahr eingeweihte und Mitte des 13. Jahrhunderts neu eingerichtete Kirche war Mittelpunkt des Kirchspiels. Im Jahr 1488 wurde der heute als Prunkstück geltende Taufstein angeschafft.

Historische Postkarte Romrod-Zell (Abbildung: Gruss-aus-Romrod.de)

Ein weiteres erwähnenswertes Ereignis aus dem Dreißigjährigen Krieg ist die Plünderung der Kirche und des Dorfes am 7. Juni 1637 durch die niederhessischen Truppen aus Ziegenhain, welches zum bekannten Ohmeser Gefecht führte.

Ein Großbrand am 5. Mai 1893 vernichtete innerhalb kurzer Zeit ein Großteil des Dorfes. Spielende Kinder hatten die Schulscheune angezündet. Von hier aus nahm das Unglück seinen Lauf, begünstigt durch außerordentliche Trockenheit und einen kräftigen Ostwind. 130 Gebäude wurden ein Raub der Flammen. Durch die danach neu errichteten stattlichen Hofreiten im Fachwerkstil wird das heutige Ortsbild maßgeblich geprägt. Otto Ling beschreibt die damalige Feuerbrunst hier in diesem Beitrag.

Wegen seines geschlossenen Fachwerkkerns wurde Zell 1983 in das Dorferneuerungsprogramm des Landes Hessen aufgenommen. Zur Förderung der Dorfgemeinschaft wurde 1979 ein Dorfgemeinschaftshaus seiner Bestimmung übergeben. 1965/66 wurde für das Gebiet „An Bäckersgarten“ ein Bebauungsplan aufgestellt. Bis auf wenige Lücken ist hier ein schönes Neubaugebiet entstanden.

„Zell und seine Geschichte“ heißt eine Chronik, die Lehrer Otto Roth Ende des Jahres 1964 veröffentlichte und den Alt- und Neubürgern Zells widmete. Einen Scan der Chronik, der viele der untenstehenden Punkte entnommen wurden, finden Sie hier als PDF-Download. Ein großer Dank geht raus an Otto Ling, der viele zeitgeschichtliche Ereignisse, insbesondere aus dem Vereinsleben, für diese Chronik beigesteuert hat.

0825

825: Zell wird erstmalig erwähnt

2. Januar 0825

Die älteste Urkunde Zells wurde unter den Fuldaer Urkunden gefunden und bezeugt die Einweihung der ersten und Mitte des 13. Jahrhunderts neu eingerichteten Kirche. Zell (auch „Celle“ oder „Cella“) hat sich wohl aus einer Mönchssiedlung entwickelt.

1200

1200: Wüstungen

7. Januar 1200

Zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert werden in der Zeller Gemarkung die Siedlungen Göringen, Langenhain, Neuenhain, Einhausen und Hettenrod zu Wüstungen. Als „Wüstung“ wird eine aufgegebene Siedlung bezeichnet.

1248

1248: Einweihung der jetzigen Kirche

2. August 1248

Am 2. August 1248 wird die jetzige Kirche durch Weihbischof Theodrich von Wirland eingeweiht.

1487

1487: Zeller Kirchenstreit

28. Februar 1487

Von 1487 bis 1492 findet der „Zeller Kirchenstreit“ statt. Grund: Die mehr als 700 Jahre alte Mutterkirche Zell wurde auf Betreiben des Grafen Konrad von Werda zu Angenrod sowie des katholischen Pfarrers Johannes Grenichins Filialkirche von Gedern.

1488

1488: Neuer Taufstein

11. Januar 1488

Um den Pfarrer gewissermaßen zu „zwingen“, auch weiterhin die Zeller in ihrer heimischen Kirche zu betreuen, wurde im Jahr 1488 der heute als Prunkstück geltende Taufstein angeschafft. Auch das Hochaltarbild wurde wahrscheinlich damals von den Einwohnern Zells auf eigene Kosten angeschafft.

1527

1527: Einführung der Reformation

28. Februar 1527

1527 wurde die Reformation in Zell eingeführt. Erster evangelischer Pfarrer des Kirchspiels war Konrad Stoer aus Alsfeld.

1574

1574: Älteste Einwohnerliste Zells

28. Februar 1574

Auf das Jahr 1574 datiert die älteste Einwohnerliste Zells. Seinerzeit gab es im Dorf 59 Familien. 24 davon waren Bauern. Es gab sieben Mal den Namen Stumpf, 6 Mal den Namen Gerwig, 5 Mal den Namen Schneider und 2 Mal den Namen Köhler. Dorfvorsteher ist Henn Köhler.

1618

1618: 30jähriger Krieg

28. Februar 1618

Während des 30jährigen Kriegs, der von 1618 bis 1648 stattfindet, verlieren Zell und das Kirchspiel Billertshausen ein Viertel bis ein Fünftel seiner Einwohner durch Kriegsauswirkungen und Krankheiten, vor allem der Pest.

1624

1624: Gründung der Volksschule

28. Februar 1624

1624 wird die Volksschule in Zell gegründet. Erster Lehrer war Johannes Möller.

1637

1637: „Ohmeser Gefecht“

11. Januar 1637

Ein weiteres erwähnenswertes Ereignis aus dem Dreißigjährigen Krieg ist die Plünderung der Kirche und des Dorfes am 7. Juni 1637 durch die niederhessischen Truppen aus Ziegenhain, welches zum bekannten Ohmeser Gefecht führte.

1648

1648: Zell kommt zu Hessen-Darmstadt

28. Februar 1648

Der Kreis Alsfeld und damit auch Zell unterstanden dem Landgraf Ludwig IV. von Hessen-Marburg, der 1604 kinderlos verstarb. Um sein Erbe führten die Landgrafen von Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt den Marburger Erbstreit als Teil des „Hessenkriegs“. 1648 kommt das Amt Alsfeld endgültig zu Hessen-Darmstadt.

1680

1680: Ältestes Fachwerkhaus wird erbaut

28. Februar 1680

1680 wird das heute älteste Fachwerkhaus Zells erbaut.

1697

1697: Zweite Einwohnerliste

28. Februar 1697

Auf das Jahr 1697 datiert eine zweite Einwohnerliste. Damals gab es 91 Familien. Am häufigsten vergeben waren die Namen Schneider (6x), Neb, Dam und Rieß (je 5x), Köhler und Raab (je 4x) sowie Gemmer und Hofmann (je 3x). Dorfvorsteher sind zunächst Johann Kurt Neeb, dann Thomas Raab.

1708

1708: Orgel wird aufgebaut

2. Juli 1708

In der Kirche wird eine von Orgelbauer Wagner erstellte Orgel aufgebaut. Die Kirche wird repariert. Dorfvorsteher ist Johannes Hofmann.

1718

1718: Kirche erhält ein rundes Fenster

6. Januar 1718

Die Kirche erhält ein rundes Fenster. Dorfvorsteher ist weiterhin Johannes Hofmann.

1721

1721: Jagdlager im Jägertal wird gebaut

28. Februar 1721

1721 wird das aus 14 Gebäuden bestehende Jagdlager im Jägertal erbaut, eine „Stätte leidenschaftlicher Liebe, großer Jagden und üppiger Festgelage“ (Otto Roth). Im Oktober 1741 erlegte der Landgraf einen weißen Hirsch, einen Sechzehnender. Durch Parforcejadgen kommt es zu großen Flurschäden, woraufhin Zeller Bauern nach Ungarn und Russland auswandern.

1734

1734-1741: Dorfvorsteher

6. Januar 1734

Dorfvorsteher sind Johannes Wagner (1734), Johann Heinrich Guntrum (1736), Johann Peter Henkel (1736), Georg Hofmann, Konrad Hofmann und Andreas Reuschling (1741).

1740

1740: Schulstreit

7. Januar 1740

1740 kommt es zum Schulstreit und -streik: Pfarrer Andreas Kempfer und Schullehrer Ludwig Faber stehen sich gegenüber.

1750

1750: Dorfvorsteher

6. Januar 1750

Dorfvorsteher in den 1750er Jahren sind Johann Konrad Rühl und Johann David Fink.

1756

1756: 7jähriger Krieg

28. Februar 1756

Zwischen 1756 und 1763 findet der 7jährige Krieg statt. Auch die Dörfer Romrods sind schweren Brandschatzungen und Plünderungen durch Franzosen und Engländern ausgesetzt. 1763 lagen auf den Hofwiesen bei Romrod 6000 Engländer mit 1000 Pferden. In Zell notiert man „Raub und Plünderung durch Feinde und Freunde“.

1764

1764: „Große Glocke“ wird gegossen

6. Januar 1764

Die „Große Glocke“, auch „Männerglocke“ genannt, wird gegossen und fortan zu Versteigerungen geläutet. Pastor ist Johannes Siegmund Möller. Dorfvorsteher sind Johannes Valentin Schaaf, Johann Ludwig Conrad Gemmer und Johannes Hofmann.

1768

1768: Bauern wandern nach Russland aus

28. Februar 1768

Zwischen 1768 und 1770 wandern die Zeller Bauern Konrad Köhler, Johannes und Andreas Ries, Konrad Klein und Georg Schneider nach Russland ins Wolgagebiet aus. Als Dorfvorsteher seinerzeit geführt werden Georg Köhler (1773), Heinrich Friedrich (1773), Johannes Decher (1775) und Johann Konrad Schneider (1775).

1792

1792: Französische Revolutionsheere in Zell

6. Januar 1792

Zwischen 1792 und 1798 kommt es in Zell zu Brandschatzung und Plünderung durch französische Revolutionsheere.

1796

1796: Zell hat 120 Familien

28. Februar 1796

1796 wird die dritte Einwohnerliste Zells erstellt – und sie zeigt, dass die Bevölkerung Zells nochmal gewachsen war: Von 59 Familien im Jahr 1574 auf 90 Familien im Jahr 1697 auf nunmehr 120 Familien. Der geläufigste Familienname ist „Köhler“ mit acht Nennungen.

1797

1797: Abbruch des Jagdlagers im Jägertal

28. Februar 1797

1797 wird das Jagdlager im Jägertal durch Landgraf Ludwig X. (Großherzog Ludwig I.) abgerissen. Aus Abbruchmaterialien wurden die Kirche in Otterbach, das Hotel „Zum Stadtpark“ in Alsfeld und Teile der Gestütsgebäude in Neu-Ulrichstein erbaut.

1810

1810: Einweihung des Friedhofs

28. Februar 1810

1810 wurde der Friedhof Zells eingeweiht. Der erste Tote, der dort bestattet wurde, war der Zeller Unterförster Johs. Grein.

1813

1813: Befreiungskriege

28. Februar 1813

Von 1813 bis 1815 finden die Befreiungskriege statt. Der spätere Pfarrer in Billertshausen, Wilhelm Karl Venator, und der herrschaftliche Schultheiß Johannes Dippel aus Zell kämpften als Freiwillige gegen Napoleon. Kosaken liegen im Jägertal.

1821

1821: Zell kommt zum Landratsamt Romrod

28. Februar 1821

1821/22 kommt Zell vom Landratsamt Kirtorf zum Landratsamt Romrod. Dorfvorsteher damals waren Johannes Bambey (1820), Johannes Köhler (1821) und Johannes Hofmann (1822). Danach wurden in Zell Bürgermeister gewählt.

1822

1822: Johannes Dippel wird erster Bürgermeister

6. Januar 1822

Johannes Dippel wird erster Bürgermeister Zells. Seit Einführungen der „Preußischen Reformen“ von Karl Freiherr vom Stein (Selbstverwaltung für Provinzen, Kreise und Gemeinden) gab es in jeder Gemeinde einen Bürgermeister, einen Beigeordneten, neun Gemeinderäte und einen Gemeinderechner. Johannes Dippel übt sein Amt bis 1831 aus.

1830

1830: Leinweberei dominierendes Handwerk

28. Februar 1830

1830 hat Zell 763 Einwohner, 131 Häuser und 2 Mühlen. Ein Braunkohlebergwerk gibt es, das aber wegen der niedrigen Holzpreise nicht betrieben wird. Leinweberei war das stärkste Handwerk: 1848 war Zell mit 100 Morgen Lein die zweitgrößte Anbaugemeinde des Kreises Alsfeld; lediglich Ober-Gleen war größer mit 150 Morgen.  

1831

1831: Ludwig Hofmann wird Bürgermeister

7. Januar 1831

Ludwig Hofmann wird Bürgermeister. Er übt sein Amt bis 1843 aus.

1835

1835: Schulhaus

7. Januar 1835

Zell erhält sein erstes Schulhaus.

1842

1842: Sechs Schafherden

28. Februar 1842

1842 gab es in Zell sechs Schafherden mit zusammen 800 Tieren. Es wurde auch auswärts geschäfert.

1843

1843: Caspar Klein wird Bürgermeister

7. Januar 1843

Caspar Klein wird Bürgermeister. Er übt sein Amt bis 1855 aus.

1855

1855: Ludwig Hofmann wird Bürgermeister

7. Januar 1855

Ludwig Hofmann wird Bürgermeister. Er übt sein Amt bis 1862 aus.

1862

1862: Konrad Kalbfleisch wird Bürgermeister

7. Januar 1862

1862: Konrad Kalbfleisch wird Bürgermeister. Er übt sein Amt nur bis 1865 aus.

1865

1865: Andreas Gemmer wird Bürgermeister

7. Januar 1865

Andreas Gemmer wird Bürgermeister. Er übt sein Amt bis 1880 aus.

1868

1868: Baubeginn der Bahnstrecke Gießen-Fulda

28. Februar 1868

Am 1. September 1868 erfolgt der Baubeginn der Bahnstrecke Gießen-Fulda – und Zell wird Bahnstation. 1870 wird der Bahnhof eingeweiht. Noch heute hat Zell einen Bahnhof an besagter Strecke.

1870

1870: Deutsch-französischer Krieg

28. Februar 1870

Am deutsch-französischen Krieg 1870/71 nehmen 9 Soldaten aus Zell teil. Es gab keine Verwundeten oder Tote; aus Dankbarkeit wurde eine Tafel mit den Namen der Soldaten in der Kirche aufgehängt und eine Friedenseiche gepflanzt.

1880

1880: Johannes Dippell wird Bürgermeister

7. Januar 1880

Johannes Dippell wird Bürgermeister. Er übt sein Amt bis 1919 aus.

1882

1882: Volksschule wird zweiklassig

28. Februar 1882

Die seit 1624 einklassige Volksschule wird zweiklassig.

1885

1885: Maler Richard Hölscher wirkt in Zell

28. Februar 1885

Zwischen 1885 und 1910 malt der Maler Richard Hölscher in Zell eine Anzahl seiner wertvollsten Gemälde mit Zeller Menschen und Motiven, beispielsweise das Bild „Der Dorfschulze“, das den Zeller Bürgermeister Johs. Dippel zeigt. Hölscher stammt aus Alsfeld und ist Schwager des Lehrers Bausch.

1893

1893: Vernichtung von 130 Gebäuden durch Großbrand

11. Januar 1893

Ein Großbrand am 5. Mai 1893 vernichtete innerhalb kurzer Zeit ein Großteil des Dorfes. Spielende Kinder hatten die Schulscheune angezündet. 140 Gebäude wurden ein Raub der Flammen. Schaden: 400.000 Mark. Durch die danach neu errichteten stattlichen Hofreiten im Fachwerkstil wird das heutige Ortsbild maßgeblich geprägt.

1899

1899: Taufstein kehrt in die Kirche zurück

28. Februar 1899

Der 1488 angeschaffte Taufstein kehrt in die Kirche Zell zurück. 100 Jahre stand er nicht dort. Seit 1845 hatte der Taufstein im Pfarrhausgarten Billertshausen als Blumenkübel gedient.

1901

1901: 616 Einwohner

28. Februar 1901

1901 hat Zell 616 Einwohner: 606 evangelische Einwohner und je 5 katholische und jüdische Einohner.

1901

1901: Gesangverein Germania gründet sich

2. Juli 1901

Am 1. März 1901 wird der Zeller Gesangverein „Gesangverein Germania Zell“ durch Jost Gemmer, Lehrer Carra als Dirigent und Wilhelm Hanack als Präsident gegründet. Der Verein zählte 18 Mitglieder und der Beitrag betrug  20 Pfennig im Jahr.

1905

1905: Hochzeitsreise von Großherzog Ernst Ludwig mit der Bahn

29. April 1905

Am 2. Februar 1905 heiratet der hessische Großherzog Ernst Ludwig seine zweite Frau Eleonore zu Solms-Hohensolms-Lich in Darmstadt. Die Hochzeitsfahrt führt das Paar auf Schloss Romrod; die Anreise erfolgt mit dem Zug nach Zell. Das Paar wurde jubelnd begrüßt.

1911

1911: Neue Orgel

2. Juli 1911

Eine neue Orgel wird angeschafft. Beim Abbruch der alten Orgel kommt eine Inschrift zutage aus der ersichtlich wird, dass die alte Orgel 1708 erbaut wurde.

1913

1913: Neue Wasserleitung

2. Juli 1913

Am 17. November 1913 erfolgt die Einweihung und Inbetriebnahme der neuen Wasserleitung an der alten Schule.

1914

1914: 1. Weltkrieg

28. Februar 1914

Zwischen 1914 und 1918 fallen im Ersten Weltkrieg 16 Einwohner aus Zell. Ein Soldat blieb vermisst. Insgesamt mussten 132 Männer in den Krieg ziehen – bei einer Gesamtbevölkerung von 630 Dorfbewohnern. Orgelpfeifen und Kirchenglocke mussten als „Metallspende“ an die Heeresverwaltung abgegeben werden.

1919

1919: Karl Simon wird Bürgermeister

7. Januar 1919

Karl Simon wird Bürgermeister. Er übt sein Amt bis 1935 aus.

1922

1922: Zell bekommt elektrisches Licht

28. Februar 1922

1922 wird in Zell mit der Einführung der Elektrizität begonnen.

1924

1924: Gründung der Spar- und Darlehenskasse

2. Juli 1924

Am 15. Februar 1924 wird die Spar- und Darlehenskasse Zell gegründet.

1925

1925: Gründung der Zeller Dreschgenossenschaft

28. Februar 1925

1925 wird auf Initiative des Bürgermeisters Karl Simon die Zeller Dreschgenossenschaft gegründet.

1926

1926: Reparatur des Kirchturms

28. Februar 1926

In Zell wird der Kirchturm repariert und Anfang Juli zudem neues Geläut angeschafft. Am 27. Juni 1927 werden die Glocken feierlich eingeweiht.

1929

1929: Neue Molkerei wird gebaut

28. Februar 1929

Am 5. April 1929 wird unter dem Molkerei-Direktor Konrad Völzing der Beschluss gefasst, eine neue Molkerei zu bauen. 1931 wird diese in Betrieb genommen. Die Zeller Molkerei war ursprünglich 1895 gegründet worden, doch die alte Molkerei war zu klein geworden.

1933

1933: 651 Einwohner

28. Februar 1933

Zu Beginn des „Dritten Reiches“ hatte Zell 651 Einwohner.

1935

1935: Karl Ruckelshausen wird Bürgermeister

7. Januar 1935

Karl Ruckelshausen wird Bürgermeister. Er übt sein Amt bis 1945 aus.

1935

1935: Freiwillige Feuerwehr wird gegründet

2. Juli 1935

Nach Zeiten einer Pflichtfeuerwehr wurde 1935 die Freiwillige Feuerwehr Zell gegründet. Erster Wehrführer war Karl Rüger II. Da nach dem Krieg 1945 keiner mehr „Freiwilliger“ sein wollte, gab es wieder für 3 Jahre eine Pflichtfeuerwehr mit Georg Rose an der Spitze.

1936

1936: Errichtung des Reichsarbeitsdienstlagers

28. Februar 1936

1936 begann man auf dem Frohnberg (etwa heutiger Sportplatz) mit der Errichtung des Reichsarbeitsdienstlagers (RAD) 11/223 „Lingg von Linggenfeld“.

1939

1939-1945: 2. Weltkrieg

28. Februar 1939

Der 2. Weltkrieg von 1939 bis 1945 traf auch die Zeller Familien: Es wurden 48 Tote und 10 Vermisste beklagt. In Zell wohnten keine Juden, schreibt Otto Roth in seiner Chronik.

1945

1945: US-Flieger schießen Hofreiten in Brand

22. Februar 1945

Am 22. Februar 1945 schießen amerikanische Flieger die Wirtschaftsgebäude und Hofreiten von Peter Gonter, Georg Krausmüller, Johannes Bambey und Karl Becker in Brand.

1945

1945: Kampflose Übergabe an Amerikaner

28. Februar 1945

Am 28. März 1945 verlassen Munitionskolonne und Arbeitsdienst das Reichsarbeitsdienstlager. Zwei Tage später, am Karfreitag, ergibt sich Zell kampflos den amerikanischen Truppen. Der Krieg ist vorbei.

1945

1945: Karl Jeckel wird Bürgermeister

7. Mai 1945

Karl Jeckel wird von den US-Alliierten zum Bürgermeister ernannt. Er übt das Amt bis 1948 aus.

1948

1948: August Hamel wird Bürgermeister

7. Januar 1948

August Hamel wird zum Bürgermeister gewählt. Er übt sein Amt bis 1963 aus.

1948

1948: Reaktivierung des Gesangvereins

2. Juli 1948

1948 erfolgt die „Reaktivierung“ des Gesangvereins, nachdem er seit 1943 ruhte. Hier musste die Erlaubnis bei der amerikanischen Besatzungsmacht eingeholt werden, denn es herrschte absolutes Versammlungsverbot. 56 Mitglieder traten ein, die Aufnahmegebühr betrug 2 DM. Für unentschuldigtes Fehlen gab es Strafen.

1949

1949: Ein Reiterverein wird gegründet

8. Oktober 1949

Als Übungsgelände wird die Abraumhalde am Bergwerk genutzt. Gründungsmitglieder: Walter Gemmer, Karl Kornmann, Ernst Wenzel.

1951

1951: Gesangverein Germania feiert 50jähriges Jubiläum

2. Juli 1951

Der Gesangverein „Germania Zell“ feiert auf den Wiesen zwischen der Bahnhofstraße und der Bachstraße sein 50jähriges Vereinsjubiläum.

1952

1952: Neubaugebiet und Raiffeisen-Warenlager

2. Juli 1952

1952 und die folgenden Jahre entsteht zwischen der Bahnhofstraße und dem Lägersweg in kürzester Zeit ein Neubaugebiet. Die Spar- und Darlehenskasse Zell, heute Raiffeisenbank, erbaut ein großes Warenlager mit Baustoffen, Düngern und allem, was in der Landwirtschaft benötigt wird.

1954

1954: Erste „Zeller Halbe“

2. Juli 1954

Das erste „Zeller Halbe“ findet statt – eine Karnevalsveranstaltung, die den Ort weit über die Grenzen hinaus bekannt machte und die es bis heute noch gibt. Erster Präsident war Werner Hohmann. Ihm folgte Otto Ling, der 40 Jahre lang an der Spitze der Zeller Narren stand.

1956

1956: 16 Kicker gründen den SV Zell

2. Juli 1956

16 Interessierte treffen sich in der Gaststätte Wennerhold und heben den Fußballverein SV Zell aus der Taufe.

1957

1957: Erstes Mai-Fest im Jägertal

2. Juli 1957

Legendär die 1. Mai-Feste im historischen Jägertal mit amerikanischen Bands, Bundeswehrmusikern und Ochs am Spieß, bei denen bis zu 10.000 Besucher kamen. Die Bahn richtete eine extra Haltestelle ein!

1959

1959: Kleinkaliber Schützenverein wird gegründet

2. Juli 1959

Am 28. November 1959 wird der Kleinkaliber Schützenverein (KKSV) Zell gegründet. 1. Vorsitzender war Richard Hofmann. Für die Anschaffung von zwei Luftgewehren nahm man einen Kredit auf.

1961

1961: Gründung des Landfrauenvereins Zell

29. Juni 1961

Gründung des Landfrauenvereins Zell durch Landwirtschaftslehrerin Frau Riechers. Ausschlaggebend für die Gründung war es, Abwechslung im landwirtschaftlichen Alltag zu finden, sich mit anderen Landfrauen zu treffen und auszutauschen, auch generationsübergreifend. Von 32 Anwesenden wurden Irmgard Wenzel, Elisabeth Gieß und Hilde Richtberg in den Vorstand gewählt.

1961

1961: Zeller Burschenschaft gründet sich

2. Juli 1961

Auf Initiative von Otto Ling wird 1961 der OSV (Organisierte Sauf Verein) gegründet. Da dies ein provozierender Name ist, wird der Verein in ZBS (Zeller Burschenschaft) umbenannt.

1963

1963: Walter Gemmer wird Bürgermeister

7. Januar 1963

Walter Gemmer wird Bürgermeister von Zell. Er übt sein Amt bis 1968 aus.

1967

1967: SV Zell wird Meister der B-Klasse

29. Juni 1967

Der SV Zell wird Meister der B-Klasse.

1968

1968: Siegfried Meyer wird Bürgermeister

7. Januar 1968

Siegfried Meyer wird Bürgermeister von Zell. 1972, nach der Gebietsreform, wird Max Haika dann erster Bürgermeister der Großgemeinde

1968

1968: Angelverein „Antrift“ gründet sich

30. Juni 1968

1968 wird der Angelverein „Antrift“ ins Leben gerufen.

1968

1968: SV Zell wird Meister der A-Klasse

2. Juli 1968

1968 holt der SV Zell die A-Klassenmeisterschaft – verzichtet aber auf den Aufstieg in die Bezirksklasse

1970

1970: Jugendfeuerwehr

29. Juni 1970

Zell bekommt unter der Leitung von Gernold Kümmel und Wilfried Hägermann eine Jugendfeuerwehr.

1971

1971: Gebietsreform

11. August 1971

Durch die kommunale Gebietsreform schließen sich zum 31. Dezember Romrod, Zell, Ober-Breidenbach, Strebendorf und Nieder-Breidenbach zur Großgemeinde Romrod zusammen. Die gebietliche Neuordnung hat in erster Linie die Stärkung der Verwaltungskraft der Gemeinden und Kreise zum Ziel.

1972

1972: Max Haika wird erster Bürgermeister der Großgemeinde

14. August 1972

Max Haika, geboren 1925, wird erster Bürgermeister der Großgemeinde Romrod. Er ist zu Dienstbeginn 47 Jahre alt und wird das Amt von 1972 bis 1987 wahrnehmen.

1975

1975: Skatclub „Pik As“ Zell gründet sich

29. Juni 1975

Am 1. Juni 1975 gründet sich der Vereins-Skatclub „Pik As“ Zell. Vorsitzender wird Dr. Eduard Köhler

1976

1976: Sportverein erhält Flutlichtanlage

29. Juni 1976

Der Sportverein SV bekommt eine neue Flutlichtanlage, die in Eigenregie errichtet wird.

1979

1979: Errichtung des Dorfgemeinschaftshauses

11. Januar 1979

Zur Förderung der Dorfgemeinschaft wurde 1979 ein Dorfgemeinschaftshaus seiner Bestimmung übergeben.

1979

1979: Erstes „Zeppe Fest“

2. Juli 1979

Unter der Federführung von Otto Ling findet das erste „Zeppe Fest“ statt. Im Zeppe, wie die Ludwigstraße im Volksmund heißt, wird alljährlich in einer anderen Hofreite kräftig gefeiert.

1982

1982: Frauensingkreis Zell gründet sich

29. Juni 1982

Am 12. März 1982 wird der Frauensingkreis Zell gegründet. Vorsitzende wird Monika Köhler. In der Generalversammlung des Gesangvereins „Germania“ gibt es eine heftige Diskussion über die Bildung eines „Gemischten Chores“. Eine geheime Abstimmung ergibt 22 Ja-Stimmen, 15 Nein-Stimmen und eine Enthaltung.

1987

1987: Rock- und Heavy Metal Fan Club “Childs of Fire” wird gegründet

29. Juni 1987

Eine härtere und lautere Musikrichtung kommt ins Dorf: Der Rock- und Heavy Metal Fan Club “Childs of Fire” wird gegründet.

1987

1987: Rudolf Marek (SPD) wird Bürgermeister

14. August 1987

Rudolf Marek (SPD), geboren 1940, wird im Alter von 47 Jahren neuer Bürgermeister der Stadt Romrod. Er wird das Amt 17 Jahre lang wahrnehmen – bis 2004.

1988

1988: Maifrühschoppen mit amerikanischer Militärkapelle

29. Juni 1988

Die Zeller Burschenschaft verpflichtet für den Maifrühschoppen am 1. Mai 1988 die amerikanische Militärkapelle der 3.US-Panzerdivision (Spearhead).

1990

1990: Schützenverein baut Vereinsheim

29. Juni 1990

Der Schützenverein Zell baut sich bei über 2000 Stunden Eigenleistung ein eigenes Vereinsheim auf.

1991

1991: 90 Jahre Gesangverein „Germania“

29. Juni 1991

Vom 21. bis zum 23. Juni 1991 feiert der Gesangverein „Germania“ Zell sein 90jähriges Bestehen.

1993

1993: Bürgermeister Rudolf Marek im Amt bestätigt

4. Juli 1993

Am 4. Juli 1993 wird Rudolf Marek (SPD) im Amt des Bürgermeisters der Stadt Romrod bestätigt. Marek setzt sich mit 75,1% zu 24,9% gegen Mitbewerber Rudolf Marx (CDU) durch. Die Wahlbeteiligung lag bei 72,8%.

1998

1998: Erstes Blinklichtmähdrescherfest

29. April 1998

Am ersten August-Wochenende findet das erste Blinklichtmähdrescherfest auf dem Bahnhofsvorplatz statt. Bleiben die Landwirte im ersten Jahr noch unter sich, so ist die Veranstaltung ab dem zweiten Jahr öffentlich und Kinder dürfen auf den Mähdreschern mit durchs Dorf fahren. 20 Jahre lang fand das kultige Blinklichtmähdrescherfest in Zell statt.

1999

1999: Bürgermeister Marek erneut im Amt bestätigt

12. September 1999

Bürgermeister Rudolf Marek (SPD) wird erneut im Amt bestätigt: Am 12. September 1999 holt er ohne Gegenkandidat 94,4% der abgegebenen Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 52%.

2001

2001: 100 Jahre GV Germania mit Frühschoppenkonzert

2. Juli 2001

Am 10. Juni 2001 findet ein großes Frühschoppenkonzert mit der Trachtenkapelle Frankenhain zum 100jährigen Bestehen des SV Germania statt.

2002

2002: „Oldtimerfreunde Zell“ gründen sich

29. Juni 2002

Begeisterte Sammler und Schrauber gründen den Verein „Oldtimerfreunde Zell“.

2004

2004: Dr. Birgit Richtberg wird Bürgermeisterin

11. August 2004

Am 14. März 2004 wird Dr. Birgit Richtberg (CDU) zur Bürgermeisterin gewählt. Amtsinhaber Rudolf Marek (SPD) tritt nicht mehr  an. Richtberg, zuvor Geschäftsführerin des Bodenverbandes Vogelsberg, setzt sich mit 54,3% gegen Günther Bastian (SPD) durch. Wahlbeteiligung: 82%. Als erste Bürgermeisterin im Kreis wird sie das Amt 18 Jahre inne haben.

2007

2007: 25 Jahre Frauensingkreis

29. Juni 2007

Am 9. Mai 2007 feiert der Frauensingkreis sein 25jähriges Vereinsjubiläum.

2008

2008: Jugendclub übernimmt Zeller Burschenschaft

2. Juli 2008

Am 29. Februar 2008 erfolgt die Übernahme der Zeller Burschenschaft durch den Jugendclub.

2009

2009: Bahnhofsgebäude wird abgerissen

29. April 2009

Ein Stück Zeller Geschichte geht zu Ende: Das 1870 eingeweihte Bahnhofsgebäude wird im Februar 2009 abgerissen.

2009

2009: 50 Jahre Schützenverein Zell

29. Juni 2009

Mit einem Kommersabend beginnen am 9. Oktober 2009 die Feierlichkeiten zum 50jährigen Bestehen des Kleinkaliber-Schützenvereins Zell (KKSV Zell).

2009

2009: Bürgermeisterin Dr. Richtberg im Amt bestätigt

11. August 2009

86,1% aller Stimmen bekommt Amtsinhaberin Dr. Birgit Richtberg (CDU) bei der Bürgermeisterwahl am 28. September 2009 und darf somit ab April 2010 in eine zweite Amtszeit gehen. Die Rathaus-Chefin war die einzige Kandidatin für die Direktwahl. Die Wahlbeteiligung lag bei 75,3 Prozent.

2010

2010: Die Feuerwehr feiert

29. Juni 2010

Vom 20. bis zum 22. August 2010 feiert die Freiwillige Feuerwehr Zell ihr 75jähriges Jubiläum – und die Jugendfeuerwehr wird 40 Jahre alt.

2011

2011: Altburschen der Zeller Burschenschaft feiern 50jähriges Jubiläum

29. Juni 2011

Die Altburschen der Zeller Burschenschaft begehen ihr 50jähriges Jubiläum mit einer Donaukreuzfahrt.

2016

2016: Bürgermeisterin Dr. Richtberg wird für dritte Amtszeit gewählt

11. August 2016

Am 6. März 2016 wird Bürgermeisterin Dr. Birgit Richtberg (CDU) von den Bürgerinnen und Bürgern für eine dritte Amtszeit gewählt: Sie setzt sich mit 72,2% aller Stimmen gegen Herausforderer Joachim Lubrich (SPD) durch. Die Wahlbeteiligung liegt bei 68,6%.

2018

2018: Neue Park&Ride-Anlage am Bahnhof

29. April 2018

Der Bahnhof bekommt eine neue Park-and-Ride- sowie Bike-and-Ride-Anlage. Pendlern stehen jetzt 20 Parkplätze für Autos sowie 22 Stellplätze für Fahrräder zur Verfügung – kostenlos! Die neue Anlage ist durch einen neuen Weg direkt mit dem Bahnsteig verbunden. Die Planungen hatten bereits 2013 begonnen.

2018

2018: Letztes Blinklichtmähdrescherfest

29. April 2018

Nach 20 Jahren ist Schluss: das weit über die Grenzen Romrods und des Vogelsbergkreises hinaus bekannte Blinklichtmähdrescherfest gibt es nicht mehr. Weniger Mähdrescher, immer mehr Besucher, immer mehr Helfer – das Fest stieß letztendlich an seine Grenzen.

2018

2018: „Dolles Dorf“ im hr-Fernsehen

29. April 2018

Im September 2018 wird Zell aus der Lostrommel „Dolles Dorf“ des hr-Fernsehens gezogen. Zwei Tage später läuft der fünfminütige Beitrag im Hessenfernsehen. Im Mai 2019 erfahren die Zeller, dass es trotz toller Präsentation nicht für das Finale im Wettbewerb reicht.

2019

2019: 60 Jahre Schützenverein

9. April 2019

Der Schützenverein feiert sein 60jähriges Bestehen.

2019

2019: Gesangverein „Germania“ löst sich auf

29. Juni 2019

Nach 118 Jahren Bestand kommt für den Gesangverein „Germania“ Zell das Aus. Mangels genügend Sänger löst er sich auf.

2019

2019: Verein „zellKultur“ gründet sich

5. November 2019

Unter dem Slogan „Kleines Dorf – Große Kunst“ gründet sich der Verein „zellKultur“ im August 2019. Vorstand sind Jana und Arnd Planz sowie Marcus „Max“ Testory.

2021

2021: Hauke Schmehl wird neuer Bürgermeister

11. August 2021

Am 28. November 2021 wählen die Einwohnerinnen und Einwohner der fünf Romröder Ortsteile einen neuen Bürgermeister. Am Wahlabend steht fest: Hauke Schmehl (CDU), am Wahltag 45 Jahre alt, setzt sich mit 65,13% der Stimmen gegen seine Konkurrenten Ingo Schwalm (SPD) und Holger Feick (parteilos) durch. Die Wahlbeteiligung lag bei 65,53%.

2022

2022: Teil des Schützenhauses wird abgerissen

8. Oktober 2022

Wegen nicht zu behebender Baumängel wird ein Teil des Schützenhauses abgerissen und der Rest der ehemaligen Vereinsstätte an die Stadt zurückgegeben.

2024

2024: Landfrauen übernehmen ehemaliges Schützenhaus

8. Oktober 2024

Das restaurierte ehemalige Schützenhaus wird von der Stadt Romrod an den Landfrauenverein als Vereinsheim übergeben.

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