„Phishing“-Betrug: Betrüger erbeuteten hohen Geldbetrag – Polizei gibt Tipps zur Prävention
Unbekannte Betrüger erbeuteten am Dienstag dieser Woche einen mittleren fünfstelligen Geldbetrag von einer Dame aus dem Vogelsbergkreis. Nach aktuellem Kenntnisstand erhielt die 56jährige Frau zunächst eine E-Mail, die augenscheinlich von ihrer Hausbank war. Hierin wurde sie aufgefordert ihre Anmeldedaten samt Passwort zu ändern. Als sie nach Abschluss der Änderungen ihr Konto überprüfte, stellte sie fest, dass durch mehrere Transaktionen ein mittlerer fünfstelliger Betrag von ihrem Konto abgebucht worden war. Die Dame kontaktierte daraufhin sofort ihre Bank, die aber lediglich einen Teil der Transaktionen rückgängig machen konnte.
Die Polizei gibt Tipps: Wie können Sie sich vor Phishing schützen?
- Achten Sie auf den Absender der Mail. Lange, kryptische Zeichenkombinationen sollten Sie aufhorchen lassen. Oft befinden sich in solchen E-Mails auch Rechtschreibfehler, die Ihrer Bank so nicht passiert wären.
- Überprüfen Sie das tatsächliche Ziel des Links. Wenn Sie mit der Maus über einen Link fahren – ohne ihn dabei anzuklicken -, sehen Sie in der Statuszeile des Browsers oder des E-Mail-Programms die tatsächliche Zieladresse. Hieraus sollte Ihre Bank erkennbar sein. Alles andere sollte Sie stutzig machen.
- Wenn Sie Zweifel an der E-Mail haben, erkundigen Sie sich telefonisch bei Ihrer Bank, ob die erhaltene Mail tatsächlich von dieser stammt. Wichtig: Ihre Bank wird Sie nie dazu auffordern, Login-Daten, PINs oder andere persönliche Daten zu teilen oder zu ändern.
- Teilen Sie niemals Login-Daten (Nutzername, Passwort) per E-Mail / SMS / Messenger an Ihnen fremde Personen mit, auch wenn Sie dazu aufgefordert werden.
- Öffnen Sie keine Anhänge aus verdächtigen E-Mails. Das reine Öffnen der E-Mail richtet üblicherweise keinen Schaden an. Hinter angehängten Dateien kann sich aber Schadsoftware verbergen, etwa sogenannte Keylogger, die alle Tastatureingaben aufzeichnen und so Ihre Passwörter auslesen.
- Halten Sie Ihre Browser- und Antivirenprogramme aktuell. Diese erkennen häufig Phishing-Versuche und blockieren oder warnen per Pop-up-Nachricht davor.
- Verwenden Sie einen Passwortmanager. Sie sind eine besonders sichere Methode, Phishing-Angriffen auszuweichen. Sie kontrollieren vor jeder Passworteingabe automatisch, ob die aufgerufene URL mit der ursprünglich gespeicherten Adresse übereinstimmt. Werden Sie auf eine gefälschte Seite geleitet, gibt das Programm Ihre Anmeldedaten nicht heraus.
- Falls Sie keinen Passwortmanager nutzen, sollten Sie Ihre Passwörter zumindest gegen Missbrauch schützen. Am besten geht das mit der Mehrfach-Authentifizierung. So benötigt man zum Einloggen neben dem Passwort noch die zusätzlichen Faktoren, mit denen Sie Ihr Konto schützen. Bei der Passwortvergabe sollten Sie auf die Verwendung eines starken Passwortes achten und dieses für kein anderes Konto benutzen.
Foto oben: Typischer Aufbau einer Spam-Mail – sieht auf den ersten Blick authentisch aus, ist aber ein Betrugsversuch. Der Absender stimmt nicht, die Mail enthält Rechtschreibfehler und komische Formulierungen und die Links in der E-Mail führen nicht zur Seite des Absenders.