Brand und vermisste Personen: Feuerwehren Romrod und Zell trainierten in der „Neuen Straße“ den Ernstfall
Von Volker Schwenzfeier
Am Donnerstagabend führten die Freiwilligen Feuerwehren aus Romrod und Zell eine realitätsnahe Einsatzübung in der „Neuen Straße“ durch. Ziel war es, das Zusammenspiel beider Einheiten zu festigen und das taktische Vorgehen bei einem Brandeinsatz mit vermissten Personen unter möglichst echten Bedingungen zu trainieren.
Als Übungsobjekt diente eine Halle eines ortsansässigen Unternehmens, in der es nach einer simulierten Explosion zu einem Brand gekommen war. Um die Bedingungen eines realen Einsatzes möglichst genau nachzustellen, wurde der Innenraum mit einer Hochleistungsnebelmaschine vollständig verraucht. Die Nebelmaschine war erst kürzlich durch die Stadt Romrod beschafft worden und kam hier erstmals im Rahmen einer größeren Übung zum Einsatz. Zusätzlich wurde angenommen, dass sich das Feuer auf angrenzende Gebäudeteile ausgebreitet hatte.
Beim Eintreffen der Einsatzkräfte wurden diese von einem Zeugen empfangen, der sichtlich aufgeregt die Lage schilderte. Dadurch konnte zugleich geübt werden, wie Einsatzleitungen mit Informationen aus erster Hand umgehen und diese strukturiert an Gruppenführer weitergeben. Das Szenario diente somit auch dem Training einer klaren und zielgerichteten Kommunikation zwischen meldender Person, Einsatzleitung und eingesetzten Trupps – ein entscheidender Faktor für reibungslose Abläufe im Ernstfall.
Explosion, Feuer und vermisste Personen
Kurz darauf stand fest, dass sich noch zwei Personen in der verrauchten Halle befanden. Angriffstrupps beider Wehren drangen unter schwerem Atemschutz zur Menschenrettung in das Gebäude vor. Im Verlauf der Übung stellte sich heraus, dass eine der Personen verletzt aus der Halle geflüchtet war und in unmittelbarer Umgebung gestürzt war. Die Einsatzkräfte mussten die verletzte Person zunächst auffinden und erstversorgen, bevor sie an den fiktiven Rettungsdienst übergeben wurde.
Parallel dazu wurden Löschmaßnahmen im Innen- und Außenangriff eingeleitet sowie eine Riegelstellung aufgebaut, um eine weitere Ausbreitung des Brandes zu verhindern. Die Löschwasserversorgung erfolgte über einen Hydranten in unmittelbarer Nähe, die Einsatzstelle wurde mit umfangreicher Beleuchtungstechnik ausgeleuchtet, um auch bei Dunkelheit sichere Arbeitsbedingungen zu gewährleisten.
Nach erfolgreicher Rettung aller vermissten Personen und „Löschung“ des Brandes schloss sich eine ausführliche Nachbesprechung an. Dabei wurden insbesondere das Vorgehen im Innenangriff, die Funkkommunikation zwischen den Einheiten und der Einsatz der neuen Nebeltechnik analysiert und bewertet.
Die Übung wurde durch den stellvertretenden Wehrführer Lukas Ziegler vorbereitet, der sich mit dem Verlauf sehr zufrieden zeigte. Der 2. stellvertretende Stadtbrandinspektor Volker Schwenzfeier lobte das reibungslose Zusammenspiel der beiden Einsatzabteilungen und dankte allen Teilnehmenden für ihre Bereitschaft, an solchen Übungen mitzuwirken. „Diese gemeinsamen Übungen sind wichtig, um im Ernstfall effizient zusammenzuarbeiten und sich im Einsatz aufeinander verlassen zu können“, so Schwenzfeier.
Ein besonderer Dank gilt dem Unternehmen Recondis sowie Peter Trebert für die Bereitstellung der Halle und die Unterstützung bei der Durchführung der Übung.



